9. Oktober 2024 14:53 Uhr
Bis zu 11% Anteil am Dieselabsatz: Neuer Diesel HVO100
überzeugt mit Motoren- und Umweltvorteilen
Der Dieselkraftstoff HVO100 (Hydrotreated Vegetable Oil) ist erst seit 29. Mai 2024
offiziell für den freien Verkauf in Deutschland freigegeben und etabliert sich rasant als
umweltfreundliche Alternative zu herkömmlichem Diesel. Laut aktuellen Zahlen des
Spritpreisvergleichs clever-tanken.de bieten mittlerweile über 200 Tankstellen in
Deutschland HVO100 an – und die Nachfrage wächst kontinuierlich. Der Kraftstoff
punktet sowohl bei privaten als auch gewerblichen Nutzern durch seine Motoren- und
Umweltvorteile und die einfache Nutzung in bestehenden Dieselfahrzeugen ohne
technische Umrüstung. An einigen Stationen tankt bereits etwa jeder 10. Dieselfahrer
HVO100 statt fossilem Diesel - trotz Aufpreis von etwa 6 bis 12 Cent pro Liter.
Lange mussten Autofahrer in Deutschland auf die Zulassung von HVO100 warten, obwohl der
Kraftstoff in vielen anderen europäischen Ländern und auch in der Welt längst verkäuflich war.
Deutschland, allen voran das Bundesumweltministerium, setzte jedoch einseitig auf die
Förderung der Elektromobilität und blockierte die so wichtige Anpassung der 10. BImSchV
(Verordnung zur Durchführung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes), wonach der
paraffinische Dieselkraftstoff nach der Norm DIN EN 15940 als Reinkraftstoff für den Einsatz
im Straßenverkehr aufgenommen wird. Am 29. Mai 2024 folgte dann endlich die offizielle
Markteinführung von HVO100 in Deutschland.
Seitdem hat sich viel getan. Immer mehr Tankstellen führen HVO100 an ihren Zapfsäulen,
Autofahrer testen den neuen Diesel, Flotten steigen auf HVO um und auch einige Kommunen
springen auf den Zug alternativer Kraftstoffe auf. Aktuell gibt es über 4.000 Stationen mit
HVO100 in Europa (Quelle: eFuelsNow e.V.), davon über 200 Tankstellen in Deutschland. Mit
HVO-Beimischungen (sogenannte Blends) sind aktuell sogar über 12.000 Stationen in Europa
registriert. Und es werden jeden Tag mehr.
Duraid El Obeid, Geschäftsführer der Sprint Tank GmbH und BMV Energy sowie langjähriger
Vorstandschef des Bundesverbands freier Tankstellen, zieht eine erste Zwischenbilanz: „Die
mündigen Bürger dürfen endlich selbst entscheiden, welchen Beitrag sie zum Klimaschutz
leisten wollen und welches Antriebskonzept am besten zu ihren Anforderungen passt. Wir
freuen uns über die hohe Nachfrage für HVO 100 Diesel und arbeiten mit Hochdruck an der
Umrüstung weiterer Tankstellen in der gesamten Republik. Mit der Inbetriebnahme eines
eigenen Tanklagers in Berlin sind wir für die Versorgung bestens aufgestellt – und die häufig
zitierte Knappheit am Markt können wir derzeit nicht beobachten.“
Sprint Tank betreibt unter anderem die erste Tankstelle in Berlin, die den neuen Dieselkraftstoff
im Frühjahr dieses Jahres angeboten hatte. Benjamin Kraatz, Leiter Marketing &
Kommunikation Sprint Tank GmbH, zeigt sich begeistert: „HVO 100 Diesel kommt noch besser
bei unseren Kunden an, als wir es für den Start für möglich gehalten hätten. An unserer
Pilotstation in Berlin, in der Kniprodestraße, liegt der Anteil von HVO 100 am gesamten Diesel-
Absatz nach wenigen Monaten bereits bei 11 Prozent. Das sind viele tausend Tonnen CO2,
die direkt eingespart wurden. Ohne Umrüstungen am Fahrzeug, direkt mit jedem
zugelassenen Diesel. Damit wird plötzlich der vermeintliche Umweltsünder zum
Vorzeigekandidaten in der Klimabilanz.“München, 9. Oktober 2024
PRESSEMITTEILUNG
Die Vorteile sprechen laut Kraatz klar für sich: „HVO 100 entpuppte sich in kürzester Zeit sogar
zum reinsten Zaubertrank. Unsere Kunden berichten nicht nur von mehr Laufruhe, weniger
Rußbildung und nahezu geruchlosen Abgasen – der AdBlue-Verbrauch ist bei vielen um bis
zu zwei Drittel gesunken, der Motor zieht spürbar besser durch und es mehren sich Aussagen
von niedrigeren Verbräuchen. Für wenige Cent mehr an der Zapfsäule…besser geht es doch
nicht.“
Aktuell ist HVO100 etwa 6 bis 12 Cent pro Liter teurer als fossiler Diesel. Der Preis kann je
nach Standort und Anbieter variieren, bleibt aber stabil höher, da HVO100 eine aufwendigere
Herstellung erfordert, bei der biogene Rohstoffe wie pflanzliche Abfälle verarbeitet werden.
Gleichzeitig wird jedoch an einer breiteren Verfügbarkeit gearbeitet, um die Preise langfristig
zu senken. Man geht davon aus, dass der Preisabstand von HVO100 zu herkömmlichem
Diesel in den kommenden Jahren immer geringer werden wird. In Italien beispielsweise gibt
es ein eigenes HVO-Gesetz, das dort generell einen niedrigeren Preis zum fossilen Diesel
vorschreibt.
Neben der besseren Performance profitieren Nutzer auch von weiteren Vorteilen erklärt Kraatz
weiter: „Auch die dank HVO 100 nicht mehr existierende ‚Dieselpest‘ sorgt dafür, dass viele
Kunden sogar mit Kanistern zu uns kommen, um damit ihre Boote und Wohnmobile zu
betanken, die in den Nebensaisons stillstehen. Zudem kommen ältere Fahrzeuge mit HVO im
Tank wohl viel leichter durch die Abgasuntersuchung. Damit avanciert HVO 100 Diesel zum
echten Multitalent – und man spart gleichzeitig bis zu 90 Prozent CO2-Neuemissionen ein.“
Auch Dietmar Possart, Vorstand der Benzin-Kontor AG, und Philipp Arner, Geschäftsleiter
Tankstellen von BK, können ähnliches berichten: „Wir freuen uns durch das Angebot von
HVO100 an unseren Tankstellen einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz in der
Bestandsflotte anbieten zu können. Der neue Kraftstoff wurde extrem gut angenommen und
macht bei uns bis zu 11 Prozent des Dieselverbrauchs aus. Unsere Kunden fragen aktiv nach
HVO100 Tankstellen und freuen sich gemäß dem Motto: Gut für den Motor - besser für die
Umwelt!“ Die BK Tankstelle in der Baaderstraße war im Übrigen die erste Tankstelle in
München, die HVO100 angeboten hatte und bis heute sehr erfolgreich vertreibt.
Beim mittelständischen Energieanbieter ROTH Energie zeigt sich ebenfalls eine positive
Bilanz. Der Marketing-Leiter Kim Backhaus erklärt: „Die Resonanz des HVO Absatzes hat
unsere Erwartungen an alle öffentlichen ROTH Tankstellen übertroffen. Ob Privatpersonen,
die etwas Gutes für ihren Motor und die Umwelt tun möchten, oder Gewerbekunden, die den
Kraftstoff aus Überzeugung tanken. Auch die Belieferung von Hoftankstellen für Unternehmen,
die ihre Flotten nicht einfach elektrifizieren können, verzeichnet stetigen Zuwachs. Besonders
Unternehmen mit großen Diesel-PKW-Flotten, die auf Reichweite angewiesen sind, schätzen
HVO100 als nahezu CO2-neutrale Lösung.“
Vor allem in den Bereichen Flotte, Transport und Logistik bietet HVO aktuell einen enormen
Hebel für mehr Nachhaltigkeit im Verkehr. René Große-Vehne von GV trucknet bestätigt diese
Entwicklung im Transportsektor: „HVO und Elektromobilität sind gerade die Zugpferde, um
Emissionsreduzierung in der Flotte zu betreiben. Daher ist auch der Einsatz alternativer
Kraftstoffe für die Logistik von großer Bedeutung. Der Anteil von HVO100 am
Gesamtjahresdieselverbrauch liegt bei uns mittlerweile bei 6 bis 7 Prozent. Das ist ein enormer
Zuwachs.“München, 9. Oktober 2024
PRESSEMITTEILUNG
Das bestätigt auch Gerald Lutz, Geschäftsführer des Kraftstofflieferanten FuelMotion, der in
den letzten Monaten viele Testläufe mit HVO bei unterschiedlichsten Unternehmen
durchführen durfte: „Im öffentlichen Nahverkehr, bei Straßenmeistereien, aber auch bei
privaten Busunternehmen gibt es wirklich gute Erfolge. Immer mehr Betriebe entschließen
sich, HVO als Flottentest zu probieren, da auch das Preisniveau mit fallenden Gasölpreisen
aktuell für jedes Unternehmen lukrativ ist.“
Johannes Witt, Geschäftsführer der Euro Rastpark GmbH und Vorsitzender der Vereinigung
Deutscher Autohöfe e.V. (VEDA) sieht auch einen großen Bedarf an den Autobahnen: „Wir
können in jedem Fall eine erhöhte Nachfrage der Kunden feststellen, die auch explizit nach
dem neuen Dieselkraftstoff fragen. Daher werden wir in den kommenden Monaten mit den
ersten Autohöfen an den Start gehen, die HVO100 in ihr Angebot aufnehmen und somit auch
den Reise- und Langstreckenverkehr versorgen.“
Mit der bundesweiten Freigabe von HVO100 Diesel gewinnt der Einsatz alternativer
Kraftstoffe, sowohl im Privat- als auch im Gewerbesektor, zunehmend an Bedeutung. Und das
ist auch ein wichtiger Baustein für eine zukünftige nachhaltige Mobilität, denn dazu wird jede
Lösung und jede Technologie benötigt. Alternative Kraftstoffe wie HVO100 bieten eine
wichtige Ergänzung zu anderen Antriebsformen und sind ein entscheidender Baustein für die
Reduktion von Emissionen.
Das sieht auch das bayerische Kfz-Gewerbe so, das sich deutlich für Technologieoffenheit
ausspricht. Albert Vetterl, Präsident des Bayerischen Kraftfahrzeuggewerbes und
Landesinnungsmeister, macht klar: „Wir sind davon überzeugt, dass ein breiter Ansatz nötig
ist, um die Klimaziele zu erreichen und dabei gleichzeitig die Bedürfnisse der unterschiedlichen
Fahrzeugnutzer zu berücksichtigen. Als Verband arbeiten wir zielorientiert daran,
zukunftsfähige und praktikable Lösungen zu fördern und voranzutreiben. Dazu gehören ganz
klar auch alternative Kraftstoffe wie HVO100. Dieses Engagement ist Teil des
Selbstverständnisses des bayerischen Kfz-Gewerbes.“
Die Kampagne „HVO100 goes Germany“ begleitet von Anfang an die Markteinführung des
neuen Diesels und vereint dabei viele Unterstützer, Unternehmen und Verbände. Initiator der
Kampagne ist der Automobilclub Mobil in Deutschland e.V. Der Präsident Dr. Michael
Haberland ist für seinen technologieoffenen Ansatz bekannt und zieht eine erste
Zwischenbilanz: „HVO100 ist auf dem Weg, ein wahrer Gamechanger an der Zapfsäule zu
werden und den automobilen Verkehr in Zukunft nachhaltiger zu gestalten. Und das ganz ohne
Verbote, sondern mit Pragmatismus und Realismus. Denn wenn ein Kraftstoff sauberer
verbrennt, in der Gesamtbilanz CO2 einspart und zudem auch noch für einen reinen Motor
sorgt, dann wird er auch getankt. Der Start von HVO100 ist auf jeden Fall gelungen, jetzt heißt
es, weitere Hürden abzubauen und für einen erfolgreichen Markthochlauf in Deutschland zu
sorgen.“
Weiterführende Links:
Weitere Infos gibt es unter https://hvo100.team
Wo man HVO tanken kann: https://hvo100.team/hvo-tankstellen-karte/
Herstellerfreigaben: https://hvo100.team/freigaben-modelle-typen-fahrzeughersteller-hvo100/